
Ein Königreich Blogbeitrag
Erfahren Sie, wie Sie als Unternehmen von Nachhaltigkeit profitieren bzw. Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil nutzen können, ohne Greenwashing zu betreiben.

Nachhaltigkeit und Greenwashing
Die Bedeutung von Nachhaltigkeit für Wirtschaft und Gesellschaft, ist mittlerweile in der breiten Masse angekommen. Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit einem nachhaltigen Lebensstil. Für Unternehmen bedeutet das ganz konkret: Handlungsbedarf. Denn sobald Endverbrauchende ihren Konsum danach ausrichten – und das ist mit zunehmender Anzahl der Fall – ist es für die Anbieter höchste Zeit , sich auch mit diesem Megatrend zu beschäftigen. Oftmals tun sich diese aber genau damit schwer. Hohe Kosten, zu wenig Fachwissen und die Gefahr, Greenwashing zu betreiben, sind nur ein paar Gründe dafür, der Thematik lieber auszuweichen.
Gut durchdacht und konsequent umgesetzt bietet Nachhaltigkeit allerdings viele unterschiedliche Ansätze, von denen Unternehmen profitieren können, ohne dabei Greenwashing zu betreiben. Ausschlaggebend ist dabei das richtige Verständnis von Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen und die entsprechende Strategie. Falls Sie sich gerade die Frage stellen „Was bitte ist nun Greenwashing?“ Unter Greenwashing versteht man die Vermarktung eines nachhaltigen Images nach Außen ohne tatsächlichen diesem Bild zu entsprechen. Das heißt das Unternehmen gibt vor nachhaltig zu handeln, ohne entsprechende Maßnahmen realistisch umzusetzen. Das aber nur zum besseren Verständnis. Uns geht es hier um Ansätze, wie Unternehmen ehrliche und bewusst umgesetzte Nachhaltigkeit zu Ihrem Vorteil nutzen können.
Verschiedene Ausgangspunkte von Unternehmen, um Nachhaltigkeit für sich zu nutzen
Um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, kann es helfen sich zu verdeutlichen, welche wesentlichen Ausgangspunkte es zum Thema Nachhaltigkeit geben kann. Je nach dem, welche der genannten Situationen auf Sie zutrifft, zeigt sich, auf welche Weise Ihr Unternehmen von einer Nachhaltigkeitsstrategie profitieren kann.
- Ihr Unternehmen lebt von einem (vermeintlich) nicht nachhaltigem Produkt oder ist Teil einer nicht nachhaltigen Branche.
- Ihr Unternehmen verkauft ein nachhaltiges Produkt bzw. eine nachhaltige Dienstleistung. Die Voraussetzung dafür, Ihr Unternehmen durch den Nachhaltigkeitsaspekt zu stärken, auszubauen oder die Nachhaltigkeit sogar als Alleinstellungsmerkmal zu nutzen, ist daher gegeben. Ob Sie diese Nachhaltigkeitsaspekte bisher bereits in Ihrer Kommunikation einfließen lassen und dafür bekannt sind, ist dabei vorerst nicht relevant.
- Nachhaltigkeit wird nicht unbedingt im Zusammenhang mit Produkte oder Dienstleistungen, sondern vielmehr allgemein als langfristig sinnvolles Denken, Planen und Handeln verstanden.
Haben Sie sich in einem der drei Szenarien wiederfinden können? Dann geht es nun darum, den aktuellen Stand der „Nachhaltigkeitsbemühungen“ und das damit verbundene Entwicklungspotenzial aufzudecken. Nachfolgende Fragen können Sie dabei unterstützen, sich einen Überblick über Ihren aktuellen Zustand zu verschaffen:
Wie nachhaltig ist sind meine Produkte/Dienstleistungen sowie meine Prozesse?
Was unternehmen meine Wettbewerber im Hinblick auf Nachhaltigkeit?
Welche Veränderungen sind nötig?
Welche Veränderungen verschaffen mir einen Vorteil gegenüber meinen Wettbewerbern?
Wie können entsprechende Veränderungen im Unternehmen integriert werden?
Wie lassen sich diese Nachhaltigkeitsmaßnahmen in eine effektive Kommunikation übersetzen?
Beurteilung der Ausgangssituation und ein entsprechendes Nachhaltigkeitskonzept am Beispiel Polytan
Auch unser langjähriger Kunde Polytan, Weltmarktführer im Bereich Sportbeläge, sah sich im Hinblick auf die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit mit einer Herausforderung konfrontiert. Der Sportbodenhersteller war, wie die gesamte Branche, aufgrund von Produktion und Vertrieb von Kunstrasen, dessen Granulat die Umwelt belasten würde, in Verruf geraten. Mit Blick auf die vorherig betrachtetet Szenarien handelt es sich daher um ein Unternehmen, dass ein auf den ersten Blick nicht nachhaltiges Produkt verkauft.
Um auch hier die Ausgangssituation Polytans abschätzen zu können, um entsprechende Maßnahmen abzuleiten, stellten wir uns in diesem Fall vier wesentliche Fragen:
Mit Blick auf die Frage „Wie nachhaltig ist mein Produkt“ galt es zu prüfen: Ist Kunstrasen wirklich umweltschädigend?
Mit der aufkommenden Kritik an Mikroplastik und der damit verbundenen Verschmutzung der Ozeane und des Grundwassers, rückte gerade das in Kunstrasen verwendete Granulat in den Fokus. Dass gerade in Deutschland verbaute Kunstrasenplätze durch eine elastische Tragschicht auf bis zu 80 % des Granulats verzichten, ist der breiten Masse allerdings nicht bekannt. Durch Forschung und Entwicklung ist der Verlust des Granulats auf Polytan Plätzen zudem deutlich geringer als angenommen wurde.
Und zudem: Welche Vorteile bietet Kunstrasen vielleicht sogar gegenüber Echtrasen?
Kunstrasen ist pflegeleicht und braucht in der Regel kein Wasser. Er versiegelt weder Flächen, noch belastet er den Boden mit Düngemitteln oder Schädlings- und Unkrautbekämpfung. Die hohe Lebensdauer sowie die Möglichkeit verbaute Komponenten zu recyclen, machen ihn nachhaltiger als man zunächst denkt. Ganzjährig gleichbleibende Spieleigenschaften und ein geringeres Verletzungsrisiko machen ihn für Kommunen, Vereine und Sportler gleichermaßen beliebt.
Danach lag der Fokus darauf, welche Veränderungen zunächst einmal notwendig sind und durch welche Veränderungen sich Polytan positiv gegenüber dem Wettbewerb abgrenzen kann wurden. Hierzu gliederten wir zunächst alle Nachhaltigkeits-Facetten – von der verantwortlichen Ressourcennutzung über Menschenrechte bis hin zu Nachhaltigkeit als langfristig sinnvoller Handlungsansatz – auf einer großen Tafelwand auf. Auf einer großen Wand daneben der selbe kleinteilige Analyseprozess, allerdings im Hinblick auf die unterschiedlichen Unternehmens- und Prozessebenen Polytans. Dadurch konnten wir im Anschluss Nachfolgendes beantworten:

Welche nachhaltigen Ansätze verfolgt Polytan bereits und wie nachhaltig agiert der Wettbewerb?
Das Resultat kurz zusammengefasst: Gerade im Vergleich zur Konkurrenz glänzt Polytan als nachhaltiger Pionier der Sportbodenbranche. Die modernen Granulate bestehen nur zu einem Drittel aus synthetischen Stoffen. Den restlichen Anteil machen natürliche Rohstoffe aus. Durch diese intelligente Mischung ist weniger Granulat nötig als in Produkten der Konkurrenz.
Was kann Polytan noch tun, um nachhaltiger zu werden?
Ausgehend von den bereits bestehenden nachhaltigen Ansätzen, ging es um nachhaltigere Ansätze für die Produktaspekte und Prozesse, die im Hinblick auf die Nachhaltigkeit noch ausbaufähig waren. Eine Aufgabe, die vor allem aufgrund kontinuierlicher Trends und Entwicklungen nie abgeschlossen ist. Ein entscheidender Aspekt, ist deshalb auch die konsequente Betrachtung und Integration von Trends, insbesondere den sogenannten Megatrends.
In diesem Zusammenhang folgte zum Schluss noch die Betrachtung relevanter Megatrends, die für Polytan von Bedeutung sein könnten. Nachdem die für den Sportbodenhersteller relevanten Trends und Megatrends aufgedeckt wurden, ordneten wir diesen unterschiedliche Produkt- und Dienstleistungsansätze sowie Maßnahmen zu, mit denen Polytan die Trends mit entsprechendem Mehrwert für die Zielgruppe aufgreifen könnte.
Wie sah die finale Strategie letztendlich aus und welche Maßnahme haben wir ergriffen?
Im Wesentlichen ging es bei Polytan in erster Linie um die Kommunikation. Der Sportbodenhersteller war seinen Wettbewerbern was die Nachhaltigkeit betrifft schon einen deutliche Schritt voraus. Viele Ansätze waren bereits vorhanden und gerade der vermeintlich nicht nachhaltige Kunstrasen bot in Bezug auf die Nachhaltigkeit sogar Vorteil gegenüber Echtrasen. Die Nachhaltigkeit wurde deshalb von nun an aktiv in der Kommunikation – sowohl inhaltlich als auch in der Bildsprache – ebenso wie in strategischen Entscheidungen aktiv aufgegriffen. Ziel war die bewusste Positionierung Polytans als nachhaltiger Branchenpionier, der die Branche mit verantwortungsbewusstem Verhalten und zukunftsgerechten Produkten prägt und anführt. Dieses Ziel konnten wir erfolgreich umsetzen.


Weitere Vorteile durch nachhaltige Konzepte
Abgesehen von dem Beispiel unseres Sportbodenherstellers gibt es allerdings noch viele weitere Ansätze, wie Sie Nachhaltigkeit für sich nutzen können. Vorausgesetzt alle Maßnahmen zahlen auf ein in sich stimmiges Konzept ein und werden auch in der Kommunikation über die unterschiedlichen Kanälen wie Website, Social Media und Co konsequent miteinbezogen.
Nachhaltigkeit als Kaufargument
Für viele potentiellen Kund:innen spielen nicht mehr nur Preis und Qualität eine entscheidende Rolle. Immer mehr, wird mit Qualität auch gleichgesetzt, wie nachhaltig ein Produkt ist. Das beginnt bei der Produktion, umfasst ebenso die verwendeten Materialien sowie die Herstellungsumstände (Stichwort Menschenrechte, Fair Trade) und geht bis hin zur Recyclingsfähigkeit der Produkte zu werden. An dieser Stelle tragen bspw. häufig auch eigene Labels, Transparenz und die Interaktion mit Kund:innen zum Erfolg bei.
Nachhaltigkeit als Argument für Arbeitgeber
Dass die nächste Generation junger Arbeitnehmer:innen mit Nachhaltigkeitsbewegungen wie Fridays for Future groß geworden ist und deren Bewusstsein geprägt hat, wird sich auch für Arbeitgeber:innen bemerkbar machen. So werden wohl die wenigsten, die in ihrer Schulzeit für das Klima auf die Straße gegangen sind oder diese Thematik zumindest erlebt haben, später in einem Betrieb arbeiten wollen, der fernab von jeglichen Nachhaltigkeitsaspekten agiert. Auch im Hinblick auf die Arbeitgebermarke eines Unternehmens spielt das Nachhaltigkeitsmanagement also eine wichtige Rolle und bietet Unternehmen Potenzial, um qualifizierte Bewerber für sich zu gewinnen.
Höhere Kundenbindung
Haben die Kund:innen das Gefühl, nicht nur ein Produkt zu erwerben, sondern gleichzeitig eine Firmenphilosophie oder ein Projekt zu unterstützen, welche(s) den eigenen Werten entspricht, ist die Wahrscheinlichkeit signifikant höher, diese Kund:innen längerfristig ans Unternehmen zu binden. Auf diese Weise nutzt ein Unternehmen Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil. Auch mit Blick auf Kundenbindungsmaßnahmen wie bspw. Communities ergeben sich hier vielfältige Ansatzmöglichkeiten.
Neue Touchpoints – neue Käufergruppen
Während wohl die wenigsten Käufergruppen sagen werden: „Das Produkt ist nachhaltig, das kaufe ich nicht!“ wird es gerade andersherum dazu führen, dass neue Käufergruppen auf Produkt und Unternehmen erst aufmerksam werden. Neu generierte Touchpoints dienen der Erschließung neuer Kund:innen, ohne den Verlust etablierter Käufer:innen hinnehmen zu müssen. Zudem können Sie Printmagazine, Online-Gruppen und Onlineplattformen, auf denen es gezielt um Nachhaltigkeit geht, für mehr Präsenz nutzen. Auch das wiederum, bietet die Möglichkeit ganz neue Kundengruppen zu erreichen.
Nachhaltige Branchenpioniere
Wie ein Unternehmen Nachhaltigkeit nutzen kann, um sich als Ein Branchenpionier zu positionieren hatten wir vorausgehend anhand von unserem Beispiel aufgezeigt. Wer seiner Branche voraus ist, kann diese stets mitgestalten und zu seinen Gunsten lenken. Nachhaltigkeit ist dabei längst kein geheimer Trend mehr, der zu Positionierungszwecken genutzt werden kann. Vielleicht hat ihn sich aber in Ihrer Branche aber noch keiner zu Nutzen gemacht? Vielleicht auch, weil es auf den ersten Blick zu weit weg scheint? Eine konkrete Analyse kann sich lohnen. Ausschlaggebend ist hier ebenso wie bei allen anderen Ansätzen allerdings, dass alle Maßnahmen auf ein Konzept einzahlen und Ihr Unternehmen eine ganzheitliche Strategie verfolgt.
Höhere Kundenorientierung und neue Produkte und Dienstleistungen durch dieErkennung von Trends
Nachhaltig zu sein, heißt nicht nur Planet, Ressourcen und Menschen zu schützen und zu erhalten. Den Blick in die Zukunft zu richten und vor allem auf lange Sicht strategisch sinnvoll zu handeln, ist ein mindestens genauso bedeutender Aspekt von Nachhaltigkeit. Das ist für jedes Unternehmen, unabhängig von der Umweltbilanz von Produkten und Prozessen möglich und überlebensnotwenig. Damit das erfolgreich gelingt, ist unter anderem die frühzeitige Erkennung und Antizipation von Megatrends ein entscheidender Faktor. Basierend auf diesen Trends können Sie die zukünftigen Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe frühzeitig erkennen und bei der Weiterentwicklung Ihres Leistungsportfolios berücksichtigen. In diesem Sinne besteht die Nachhaltigkeit im Voraus- und Weiterdenken und wird auf diese Weise zum entscheidenden Vorteil gegenüber Ihrer Konkurrenz.

Das Zukunftsinstitut wurde 1998 gegründet und hat die Trend- und Zukunftsforschung in Deutschland von Anfang an maßgeblich geprägt. Heute gilt das Institut als einer der einflussreichsten Think Tanks der europäischen Trend- und Zukunftsforschung und ist die zentrale Informations- und Inspirationsquelle für alle Entscheider und Weiterdenker.
Fazit
Der Einbezug nachhaltiger Aspekte in die Unternehmenspolitik ist heute wichtiger denn je, um überleben zu können. Gerade im Hinblick auf die Positionierung sowie auch im direkten Umgang mit potentiellen Kund:innen offenbart sich hier ungemeines Potential. Für eine erfolgreiche Umsetzung muss Nachhaltigkeit immer als strategische Entscheidung gesehen und aktiv in die gesamte Ausrichtung des Unternehmens und seiner Maßnahmen miteinbezogen werden. Eine individuelle und stimmige Nachhaltigkeitsstrategie ist auch deshalb so wichtig, um Transparenz zeigen zu können. und damit authentisch zu sein. Das hilft Ihnen dabei authentisch zu sein und vermindert das Risiko als ein weiterer Greenwashing-Anbieter wahrgenommen zu werden.
Mehr darüber, wie wir Sie in Sachen Nachhaltigkeit und dem dazu passenden Konzept unterstützen können, finden Sie auf www.koenigreich.com/live/nachhaltigkeit
Was ist Nachhaltigkeit?
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft und besagt, man solle im Wald nur so viele Bäume fällen ,wie von selbst wieder nachwachsen können. Betrachtet man den Wald alsUnternehmen, bedeutet das, man holzt nicht für den eigenen Profit ab, sondern bereitet ihn für Nachfolger vor. Handelt jeder nach dieser Maxime, steht demUnternehmen Wald eine regelrecht blühende Zukunft bevor.
In mancherlei Hinsicht verhält sich Nachhaltigkeit wieAutofahren. Man muss nicht vollumfänglich verstehen, wie ein Auto funktioniert, um am Geschehen auf der Straße teilzunehmen. Es reicht aus, die relevantenRegeln des Verkehrs zu kennen und zu verstehen. Auf Basis dieses Wissens begegnet man sich sicher im Straßenverkehr. Jeder versteht sie und jeder kann sie anwenden. Wie viele Zylinder mein Fahrzeug dabei hat oder wofür diese auch noch gebraucht werden, spielt für den Großteil der Verkehrsteilnehmer nur eine marginale Rolle.
Mit der Nachhaltigkeit verhält es sich also ganz ähnlich.Man muss das 3-Säulen Modell nicht kennen und komplett durchsteigen. Es reicht aus, zu wissen, wie man seinen eigenen Stand der Nachhaltigkeit bestimmen und anschließend erweitern kann.
Nachhaltig zu denken, heißt vor allem langfristig zu denken.
Das 3-Säulen Modell
Eine geläufige Darstellung von Nachhaltigkeit ist das 3-Säulen Modell. Diese 3 Säulen sind in ihrer Wertung gleichgestellt. Keine der Säulen überragt die anderen. Auf keine Säule darf verzichtet werden.

Ökologische Nachhaltigkeit:
Der erste Gedanke, der den meisten durch den Kopf schwirrt, wenn sie von Nachhaltigkeit hören, ist vermutlich Umweltschutz. Die globale Klimaerwärmung macht dem Planeten zu schaffen. Sie gilt es aufzuhalten. Der Grundsatz dabei ist, die gegebene Lebensgrundlage nur soweit zu beanspruchen, wie diese sich selbst regenerieren kann.
Ökonomische Nachhaltigkeit:
Damit auch nachfolgende Generationen dieselben Voraussetzungen haben, wie unsere sie hat, ist die Maxime der ökonomischen Nachhaltigkeit, nicht über die eigenen wirtschaftlichen Verhältnisse zu leben. Ressourcen die man verwendet, sollten in Zukunft immer von höherer Qualität und mindestens gleichbleibender Verfügbarkeit sein. So gewährleistet man ein langfristig ausgerichtetes und natürliches Wachstum.
Soziale Nachhaltigkeit:
Die soziale Nachhaltigkeit fällt unserer Meinung nach viel zu oft hinten rüber. Dabei ist sie genauso wichtig, wie die anderen beiden Säulen des Modells. Zusammengefasst kann man sie als Gerechtigkeit bezeichnen. Generationengerechtigkeit, Verteilungsgerechtigkeit und Geschlechter-gerechtigkeit.
Das heißt: agiere so, dass weder Generationen noch Geschlechter benachteiligt werden und Ressourcen gerecht verteilt sind.
Insbesondere die Soziale Nachhaltigkeit ist nicht ganz scharf definiert. Für uns gehört zum Beispiel auch die Unterstützung und Stärkung des sozialen und lokalen Umfelds dazu. Support your locals eben. Oft wird sie aber auch mit der CSR – der Corporate Social Responsibility gleichgesetzt.
Was ist Corporate Social Responsibility?
Die eingedeutschte Form von Corporate Social Responsibility lautet unternehmerische Sozialverantwortung. Aber was versteckt sich hinter diesem recht sperrigen Begriff? Es handelt sich dabei um die (freiwillige) Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung eines Unternehmens - über gesetzliche Vorgaben hinaus. Das daraus resultierende Unternehmenskonzept umfasst alle drei der genannten Nachhaltigkeitssäulen. Hierfür gibt es zwei Ansätze.
Der normativ motivierte CSR-Ansatz wird auch Corporate-Citizenship genannt. Die Gesellschaft fordert eine Gegenleistung des Unternehmens für die Inanspruchnahme nicht monetärer Leistungen. Diese Leistungen sind zum Beispiel das Sozial- und Bildungssystems oder auch die Infrastruktur. Das Unternehmen ist folglich Teil der Gesellschaft und sollte sich deshalb ebenso an dieser beteiligen, wie Einzelpersonen.
Der ökonomisch motivierte Ansatz dagegen ist intrinsisch. Das Unternehmen selbst erkennt den Nutzen und agiert auf freiwilliger Basis. Die Problematik dabei, ist allerdings zu erkennen, ob diese Handlungen tatsächlich altruistischer Natur sind. Es gilt also zu hinterfragen, ob die vermittelten Leistungen mit den tatsächlichen Leistungen übereinstimmen. Wenn nicht, liegt schnell der Verdacht von Greenwashing vor.
Warum es wichtig ist, als Unternehmen nachhaltig zu handeln.
Das alles war noch nicht überzeugend? Natürlich profitiert man auch als Unternehmen davon, nachhaltig zu handeln.
Nachhaltigkeit versteckt sich längst nicht mehr in den Nischen dunkler Seitengassen, sondern stolziert mit stolz geschwellter Brust über den Broadway - im hellsten Rampenlicht. Vorbei sind die Zeiten, in denen nur barfüßige Öko-Hippies mit Rastazöpfen (natürlich verallgemeinern
wir hier stark) sich für Nachhaltigkeit einsetzten. Spätestens seit Fridays for Future weiß jeder um die Thematik des Klimawandels. Nachhaltigkeit ist nicht mehr wegzudenken. Ob es einem gefällt oder nicht.
Möchte man sein Unternehmen, seine Marke oder sein Produkt erfolgreich und dauerhaft am Markt positionieren, müssen solche Megatrends erkannt und erfolgreich angegangen werden. Antizipation ist hier das Zauberwort.
Starke Marke
Verantwortung übernehmen. Viele Verbraucher fordern das von Marken und Produkten, die sie konsumieren. Mit dem eigenen Konsum etwas Gutes tun, ist dabei ein häufiger Antrieb von Kunden. Damit das auch funktioniert, muss die Marke für etwas stehen. Menschen fühlen sich mit Marken verbunden. Dafür müssen sie zum einen identitätsstiftend sein, zum anderen für dieselben Werte stehen, wie der Verbraucher selbst.
Mit der immer weiter steigenden Popularität von Nachhaltigkeit, muss eine starke Marke aber nicht mehr nur für definierte Werte stehen, sie muss diese Werte schaffen. Immer am Puls der Zeit. Immer mit einem feinen Gespür für aktuelle gesellschaftliche Fragen.
Die Marke erzählt nicht mehr nur von einer Vision. sie selbst muss die Vision sein.
Verbraucherstudie
In einer im Juli 2020 veröffentlichten Studie von Capgemini, wurden weltweit mehr als 7.500 Verbraucher auf ihr Kaufverhalten in Bezug auf Nachhaltigkeit befragt. Die Ergebnisse:
- 48 Prozent der Befragten aus Deutschland würden zu einer unbekannteren Marke wechseln, wenn sie nachhaltiger ist
- 52 Prozent verspüren eine emotionale Bindung zu nachhaltigen Produkten und Organisationen
- 64 Prozent tendieren vermehrt zum Kauf lokaler Produkte, da sie ihnen sicherer und nachhaltiger erscheinen
- 63 Prozent der befragten Unternehmen bestätigen eine Steigerung des Markenumsatzes durch Nachhaltigkeit
- 77 Prozent geben an, eine erhöhte Kundentreue durch Nachhaltigkeit erzielt zu haben
Weiter kann man als nachhaltiges Unternehmen strengeren Regulierungen der Regierung entgegenwirken. So wird man von diesen nicht überrascht und kann im Idealfall zu einer möglichen Gestaltung dieser beitragen.
Was ist das Problem dabei?
Kommunikation! Die Verbraucher benötigen mehr Informationen über die Nachhaltigkeit von Produkten und Unternehmen – und fordern diese auch ein. Das Zauberwort ist diesmal Transparenz. So sind fast 68 Prozent der Befragten bereit, zum nachhaltigeren Produkt zu greifen, sobald sie die Problematik des Produkts verstehen.
46 Prozent geben an, dass ihnen die nötigen Informationen fehlen, Nachhaltigkeits-versprechen auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen. 41 Prozent sagen deshalb auch, dass sie den Angaben nicht vertrauen.
Die Kommunikation vieler Unternehmen hängt also hinterher. Selbst wenn sich diese bereits nachhaltig ausgerichtet haben, wird dies nur selten für den Konsumenten transparent genug gemacht. Und sind die Nachhaltigkeits-bestrebungen nicht transparent, verlieren Produkt, Marke und Unternehmen an Glaubwürdigkeit.
Fazit
Sich als Unternehmer heute mit Nachhaltigkeit zu beschäftigen, ist nicht mehr nur nice to have! Es ist unabdingbar, um sein Unternehmen für die Zukunft zu rüsten. Das gute dabei: während man sich selbst zukunftsgerecht aufstellt, gestaltet man die Zukunft mit und sorgt für eine Erhaltung dieser.
Von Nachhaltigkeit profitiert jeder. Umwelt. Gesellschaft. Unternehmen. Win. Win. Win!
Quellen:
Christian Schuldt: Transforming Brands: Marken als Akteure des Wandels.
https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/
marketing/transforming-brands-marken-als-akteure-des-wandels/
Thomas Krick: Verantwortung als Chance: das Transformationsthema Sustainability:
https://www2.deloitte.com/de/de/pages
/risk/articles/sustainability-transformation.html
Lea Menges: Warum es sich lohnt, das Thema Nachhaltigkeit ernst zu nehmen: https://bit.ly/3pdUU43
Iris Pufé: Was ist Nachhaltigkeit? Dimensionen und Chancen:
https://www.bpb.de/apuz/188663/was-ist-nachhaltigkeit-dimensionen-und-chance
Capgemini: Ein Herz für Nachhaltigkeit: Acht von zehn Verbrauchern kaufen lieber verantwortungsbewusst und umweltfreundlich: https://www.capgemini.com/de-de/news/studie-herz-nachhaltigkeit-gluecklich-verbraucherpraeferenzen-veraendert/